
Einen Hund kaufen im Saarland
Wenn man einen Hund möchte, sollte man sich vorher zu einigen Themen Gedanken machen.
Als erstes ist es wichtig, dass man sich überlegt warum man einen Hund möchte. In meinem Blogbeitrag über Hunderassen kann man nachlesen, für was Hunde im Allgemeinen genutzt werden.
Hat man einen Hund einfach als Familienmitglied, für Gesellschaft, Spaziergänge und damit die Kinder einen Kumpel haben, ist es sinnvoll in der Kategorie Familien- und Begleithunde zu suchen. Die dort vertretenen Hunderassen sind meistens von mittlerer Größe (30-60cm) und haben einen durchschnittlichen Drang zur Beschäftigung. Das heißt drei mal täglich eine halbe Stunde bis Stunde spazieren gehen, füttern, viel streicheln und schmusen und ca. 15 bis 30 Minuten Beschäftigung durch spielen oder lustige Tricks wie Pfote geben sind super. Möchte man mehr Sport treiben ist man z.B. mit den Terriern oder Hüte- und Treibhunden und Pinschern gut dabei. Einige Vertreter aus dem Bereich Familien- und Begleithunde eignen sich auch gut für Hundesport. Zudem ist es beim Sport wichtig zu überlegen, was für eine Sportart es sein soll. Windhunde kann man toll zum Hunderennen nehmen aber für Treibball und zum Apportieren sind sie eher schwer zu begeistern. Hüte- und Treibhunde sind sehr intelligent und brauchen eine eher kopflastigere Sportart, z.B. Agility, Rallye Obedience oder Treibball. Bei Hüte- und Treibhunden und auch bei Vorstehhunden ist es Sinnvoll wenn man vorher schon Hundeerfahrung mitbringt, denn die können durch ihre Intelligenz zu einer großen Herausforderung werden. Vorallem wenn sie nicht richtig bzw. zu wenig ausgelastet werden. Vorstehhunde sind am Besten nicht ausschließlich als Familienhunde einzusetzen. Kein Hund wird böse geboren, jedoch ist es bei Vorstehhunden sinnvoll sie wirklich als Gebrauchshunde zur Jagd etc. auszubilden, denn anders sind diese nur sehr schwer auszulasten.
Wie man es sich vielleicht schon denken kann , gibt es keine offizielle „Anfängerrasse“. Man muss wissen was man mit dem Hund machen möchte, wieviel Erfahrung man hat und wie gut man sich vorher informiert hat.
Informationen aber wo?
Wesentlich bei der Anschaffung ist die Vorbereitung. Viel lesen und recherchieren helfen dabei. Auch ein Gespräch mit einer Hundeverhaltensberaterin, Hundetrainerin oder Hundepsychologin sind sinnvoll. In einem solchen Gespräch lässt sich die Auswahl der Rasse meist schon eingrenzen. Es werden auch Sachen besprochen, wie z.B. die Vorbereitung, also was man vorher alles braucht, Kosten kann man eventuell schon etwas eingrenzen wenn klar ist, ob es ein kleiner oder großer Hund bzw. welche Rasse es werden soll oder ob es ein Welpe oder ein erwachsener Hund aus dem Tierschutz wird.
Wo kaufe ich meinen Hund?
Die große Frage: Welpe vom Züchter oder Secondhandhund aus dem Tierschutz? Beides macht Arbeit, jedoch unterschiedliche Arbeit. Ein Welpe muss definitiv erst stubenrein werden. Das bedeutet stündlich nach draußen gehen, auch nachts. Pipipfützen aufputzen, Grundgehorsam lernen, ein Welpe probiert auch gerne die kleinen spitzen Milchzähne aus und das nicht nur wenn man gerade Lust darauf hat sondern auch wenn man gerade lernen möchte oder kocht oder putzt. Alles sieht er als Spielzeug, bis man ihm gezeigt hat was er darf und was nicht… Kabel, Vorhänge, Tischbeine, Couch, Kuscheltiere, Schuhe, Klamotten, frisch gewaschene Wäsche etc. es ist eine sehr wuselige Angelegenheit. Jedoch ist es wunderbar zu sehen, wie sich der kleine Welpe entwickelt, was er lernt und wie schnell er wächst. Ein Hund aus dem Tierschutz ist grundsätzlich eine kleine Verhaltensüberraschung. Ist er schon Stubenrein oder nicht? Kennt er den Grundgehorsam oder nicht? Hat er vor etwas Angst? löst ein Geräusch oder eine bestimmte Person Angst aus? das gleiche Spiel gilt für Aggression. Es gibt Hunde die durch Unsicherheit anfangen zu beißen. Sowohl mit Angst als auch mit Aggression kann man arbeiten. Es ist ein langer Weg aber mit Geduld und Ruhe bekommt man aus dem Tierschutz oftmals absolut loyale Hunde. Dann wäre beim Tierschutz noch die Frage ob örtliches Tierheim oder Auslandstierschutz. Im örtlichen Tierheim kann man sicher sein, dass der Hund geimpft, entwurmt und gechipt ist und einen EU-Pass hat. Es ist auf jeden Fall die sicherere Variante. Beim Auslandstierschutz muss man sehr genau prüfen ob die Organisation seriös ist. Es gibt sehr gute Organisationen, aus Spanien und auch Rumänien beispielsweise. Es gibt aber auch Menschen die das ganze nicht auf dem offiziellen Weg machen und dadurch Gefahr laufen Krankheiten nach Deutschland zubringen, die hier eigentlich schon verbannt wurden. Die Tiere haben dann auch teilweise keine Grundimmunisierung oder Parasiten. Und dann wird es richtig teuer.
Was ich vor dem Hundekauf wissen muss
Vor der Anschaffung ist es empfehlenswert zu wissen: wieviel Zeit man sich für den Hund täglich nehmen kann. mindestens 2 Stunden spazieren gehen und eine halbe Stunde Spiel und Spaß gemeinsam sind wichtig. Ich muss mir überlegen ob ich in Zukunft mit dem Hund Urlaub machen möchte oder nicht und wenn nicht, wo kommt der Hund unter in der Zeit? Da gibt es zum Glück Hundepensionen. Aber auch da sollte man genau hinsehen. Nach einem Sachkundenachweis fragen. Pensionen und Hundeschulen sollten einen Sachkundenachweis nach TierSchG §11 vorweisen können. Im Idealfall auch noch eine Ausbildung. Wenn ich kein Eigentum besitze muss mit dem Vermieter abgeklärt werden, inwiefern Haustiere gehalten werden dürfen. Züchter und Tierschutzvereine erfragen auch oft einen Nachweis des Vermieters. Ganz wichtig ist, dass man sich vor dem Einzug des Hundes die Regeln überlegt. Für Hunde existieren keine Ausnahmen. Entweder er darf oder er darf nicht. Einmal auf die Couch = immer auf die Couch. Darf er ins Bett? darf er in die Küche? darf er ins Bad? darf er in die Kinderzimmer? Bekommt der Hund etwas vom Tisch zum Essen? Wenn gegessen wird, darf der Hund dann neben dran sitzen oder unter dem Tisch liegen oder soll er auf seinem Platz liegen? Geh ich als erstes die Treppe nach oben oder der Hund? Was darf er zum Spielen nutzen. Bekommt er einmal eine Socke wird er wohl zum Sockendieb. Wichtige Regeln sind denke ich: Geht der Hund auf seinen Platz, wird er in Ruhe gelassen. Frisst der Hund, hat er auch seine Ruhe. Jeder im Haushalt nutzt die gleichen Signalwörter für den Hund. Es gibt bei jedem Mitglied im Haushalt die gleichen Regeln, was der Hund darf und was nicht. Wenn ein Hund einziehen soll ist es auch wichtig zu wissen, was man alles vorher kaufen muss. Ein passendes Geschirr, eine passende Leine, Futter, ein oder zwei Spielzeuge, eine Decke, Korb oder Box als festen Platz, einen Trinknapf und einen Futternapf. Eine Bürste entsprechend dem Fell ( kann man im Fachgeschäft erfragen oder mit der Hundeschule besprechen, meistens ist es jedoch individuell was sich am besten anfühlt), 2 oder mehr alte Handtücher zum Pfoten abtrocknen wenn es draußen matschig ist oder geregnet hat. Kosten sind dabei schwer pauschal zu sagen.
Einmalige Kosten vor der Anschaffung des Hundes
Es gibt Halsbänder für 5 Euro und es gibt Halsbänder für 80 Euro. Das gleiche gilt auch bei anderen Sachen. Rechnen wir mal im Schnitt mit günstigen bis mittelteuren Sachen: Geschirr 30 Euro, Leine 20 Euro, Schleppleine 30 Euro, Futter pro Monat bei einem mittleren Hund 60 Euro, ein Spielzeug 7 Euro, Hundedecke 20 Euro, Hundekorb 50 Euro, Hundebox 90 Euro, Trinknapf 10 Euro, Wassernapf 10 Euro, Bürste 7 Euro, alte Handtücher hat man ja schon. Bei einem mittelgroßen Hund ist man bei der Anschaffung bei ca. 330 Euro. Dann braucht man noch etwas zum Transport des Hundes. Denn ohne richtige Sicherung gibt es teure Strafen und sogar Punkte. Es gibt Trenngitter für den Kofferraum, ein universales gibt es ab 50 Euro. Dann gibt es Geschirre zum Anschnallen ab 30 Euro oder das Sicherste: eine Hundebox. Da gibt es Stoffboxen ab 70 Euro, die sind am unsichersten. Kunststoffboxen gibt es ab 140 Euro, die sind schon gut. Metallboxen sind das absolut sicherste Transportmittel für Hunde, die kosten ab 300 Euro aufwärts. Hunde aus dem Tierschutz bekommt man gegen eine Schutzgebühr. diese liegt meistens bei 500 Euro rund. Geht man zu einem Züchter kostet ein Hund mindestens 1300 Euro. Zuverlässige Züchter findet man im Internet auf der Seite des VDH. Nicht bei eBay Kleinanzeigen, das sind in der Regel Vermehrer, denen es um Profit geht und nicht um den Hund. Oft sind diese Hunde krank oder sind sehr anfällig für diverse Krankheiten. Manchmal sogar aus der Inzucht. Auch Auslandsorganisationen die unseriös sind bieten manchmal Hunde aus schlechter Zucht an und verkaufen sie als „Straßenhunde“. Seriös sind wirklich nur Züchter die beim VDH eingetragen sind oder das örtliche Tierheim.
Laufende Kosten beim Hund
Laufende Kosten gibt es natürlich auch. Die sind sehr variabel je nach Hund. Habe ich einen Hund der mittel groß ist und unkompliziert, kommen monatliche Kosten für Futter (60Euro), einmal im Monat ein neues Spielzeug (7 Euro) und ein paar Leckerlies ( 5 Euro). Dazu sollte man zumindest eine Hundehaftpflichtversicherung abschließen, die mindestens 10 mio. abdeckt (15 Euro) im Monat und eine Krankenversicherung ist nicht zwingend, kann aber sehr hilfreich sein ( 30 Euro) im Monat. Gerade als noch recht unerfahrener Hundebesitzer aber grundsätzlich empfehlenswert ist es in die Hundeschule zu gehen. Gruppenstunden kosten monatlich im Schnitt 50 Euro. Wenn man noch Hundesport machen möchte, kostet es in der Regel auch nochmal ca. 40 Euro im Monat und manchmal braucht man dazu auch Trainingsgeräte oder ein spezielles Geschirr oder ähnliches Zubehör. Was sehr empfehlenswert ist, ist auch eine Rücklage. Es kommen noch Kosten dazu für Impfungen (Je nach Impfung ab 40 Euro), Entwurmung (5 Euro), Zecken und Flohmittel (40 Euro). Dann passiert es auch mal, dass sich ein Hund eine Kralle ausreißt oder kleinere Wunden hat die versorgt werden müssen. Wenn man jeden Monat 50 Euro zur Seite legt ist man auf jeden Fall für den Notfall gerüstet.

