
Wandern mit Hund
Wandern mit Hund macht grundsätzlich viel Spaß, vor allem wenn alles glatt läuft. Aber was braucht man alles beim Wandern und auf was muss ich achten? Es gibt so einige Sachen, die beim Wandern mit unserem Partner wichtig sind.
Das Alter – Ab wann darf ein Hund Wandern
Wann kann ich mit meinem Hund wandern gehen. Grundsätzlich können alle Hunde laufen also könnten sie doch eigentlich auch wandern, oder? Nein! Es gibt an sich keine Altersgrenze. Also ein gesunder und fitter 10 jähriger Beagel kann vielleicht noch wandern gehen, während ein 10 jähriger Golden Retriever mit Arthrose in den Beinen nicht mehr wandern sollte. Wesentlich ist, dass man weiß, dass der Hund gesund ist und man einschätzen kann, wie weit der Hund gehen kann. Einen Chihuahua kann man mal ein Stück tragen wenn der erledigt ist aber einen Bernhardiner? Wohl eher nicht. Hunde mit Herzproblemen sollten nicht unbedingt gehetzt werden und auch nicht bei zu hohen Temperaturen gehen aber eine kleine Wanderung könnte durchaus möglich sein. In solchen Fällen sollten Sie definitiv den Tierarzt befragen.
Junge Hunde
Wie sieht es denn bei den jungen Hunden aus? Der Welpe von 8 Wochen ist gerade eingezogen und für die Stubenreinheit ist es doch toll wenn er gleich mal alles raus lassen kann, dann hab ich danach mal eine Stunde Ruhe? Bestimmt hat man dann erstmal seine Ruhe aber das Skelett von Welpen ist noch im Wachstum und die Knochen noch weich. Das heißt ab 8 Monaten kann man schon ein gutes Stück spazieren gehen oder mal eine kleine Wanderung wagen. Vorher muss ich eher davon abraten, denn es bereitet dem Hund vielleicht nicht gleich Schmerzen aber es können Folgeschäden auftreten.
Faustregel zur Orientierung
Pro Lebenswoche 5 Minuten am Stück! Das heißt: ein 8 Wochen alter Welpe sollte nicht mehr als 40 Minuten am Stück spazieren gehen. Sicher ist es nicht schlimm wenn es mal 50 Minuten sind aber das ist eine empfehlenswerte Orientierung. Mit 18 Monaten hat der Hund schon fast seine endgültige Größe und verändert sich meist nur noch etwas in der Breite, dann kann man aber durchaus anfangen den Hund an regelmäßige Wanderungen zu gewöhnen. Nicht gleich eine 10 Stunden Tour und auch nicht gleich 5 Tage hintereinander aber einmal die Woche 4 bis 6 Stunden sollten ab dem Alter kein Problem mehr sein.
Mein Hund ist körperlich beeinträchtigt
Auch das ist nicht unbedingt ein Grund, dass man gar nicht wandern kann. Man sollte es allerdings berücksichtigen. Zum Beispiel ein Hund mit Rollstuhl wird auf schmalen Trampelpfaden oft hängenbleiben. Darum sollte man sich eine entsprechende Strecke mit breiten Wegen aussuchen. Mein Hund Casper beispielsweise kommt von der Straße und hatte ein Vorderbein gebrochen. Es ist nicht gerade zusammengewachsen und es sieht dauerhaft aus als würde er humpeln. Jedoch ist es lediglich eine Taktunreinheit, da das Bein etwas kürzer ist. Mit ihm geh ich durchaus auch 15 bis 20 km wandern. Es gibt Tage an denen er durch einen Wetterwechsel oder weil er schief getreten ist humpelt, dann geh ich nicht wandern, denn dann hat er wirklich schmerzen. Zur Stabilisierung bekommt er beim Wandern aber grundsätzlich einen kleinen Stützverband. Wie man sieht gibt es auch für solche Hunde Lösungen. Wichtig ist jedoch auch hier, dass man den Tierarzt befragt.
Wandern mit Hund – Pausen
Pausen sind sowohl für gesunde Hunde als auch für beeinträchtigte, alte oder sehr junge Hunde wichtig. Mal einfach spätestens nach 2 Stunden sich hinlegen und die Muskeln und Pfoten entlasten. Noch besser ist alle Stunde mal 5 Minuten. Man kann ja selbst die Aussicht genießen oder sich einen besonderen Ort ansehen und ein Schild mit Beschreibung dazu lesen.
Verpflegung
In den kurzen Pausen sollte der Hund etwas Wasser angeboten bekommen. Besonders an warmen Tagen sollte er auch noch öfter Wasser angeboten bekommen. Ein kleiner Snack zwischendurch ist sicher auch willkommen. Auf Wanderungen mache ich es immer so, dass mein Hund morgens eine gute Portion bekommt und dann noch ca. eine Stunde zum Verdauen hat, damit wir keine Magendrehung riskieren. Den Rest der Tagesration Trockenfutter packe ich in eine Tüte und er bekommt immer zwischen durch ein oder zwei Futterstücken. Das hält den Hund bei Laune, weil er für gutes Verhalten belohnt wird, man riskiert bei so kleinen Happen keine Magenprobleme und der Hund hat auch eine Stärkung.
Trinken ist wichtig. Wenn man weiß, dass es genügend Wasserstellen oder Bachläufe unterwegs gibt muss man nichts einpacken. Zur Sicherheit mache ich es trotzdem, denn verdorbenes Wasser ist auch für den Hundemagen nicht gut. Aus fließenden Gewässern ist es gar kein Problem den Hund trinken zu lassen. Bei stehenden Gewässern muss man schauen ob es nicht vielleicht umgekippt ist oder ein totes Tier darin liegt oder sonst etwas, das dem Hund nicht bekommen könnte.
Leine und Geschirr
Leine und Geschirr sind unabkömmlich bei einer Wanderung. In vielen Gebieten gibt es Leinenpflicht. Und man kann nie davon ausgehen, dass man keine Passanten trifft. An dieser Stelle möchte ich auf den Eintrag mit den Hundebegegnungen verweisen. Besonders Hunde mit einem ausgeprägten Jagdtrieb sollten an einer langen Leine gehen. Wenn keine Leinenpflicht besteht, kann man die Chance auch nutzen und den Rückruf festigen. Wenn der Hund gegen Ende der Wanderung müde wird, wird er eher kommen, da er die Reize aus der Umgebung nicht mehr so interessant findet. Man hört immer wieder das Flexileinen nicht gut sind und man lieber Schleppleinen verwenden soll. Beim Wandern benutze ich jedoch auch eine Flexileine, denn die Schleppleine bleibt überall hängen.
Erste Hilfe kann man auch bei Hunden gut gebrauchen. Nicht gerade ein Pflaster aber ich habe immer einen selbst haftenden Verband und etwas zum Desinfizieren mit und noch eine Zeckenzange. Dazu noch eine Schere und man ist schon gut ausgerüstet.
Wandern mit Hund – Die Strecke
Hunden ist es grundsätzlich am Liebsten wenn man querfeldein läuft. Da gibt es jede Menge zu entdecken und zu riechen. Allerdings gibt es auch einige Punkte die man beachten sollte. Geht mein Hund über Brücken bzw. über alle Brücken? Manche Hunde möchten das nicht, dann muss man ihn tragen oder es vorher trainieren.
Es gibt auch Wege mit Treppen. Sind es einfache Stein oder Holztreppen ist es in der Regel kein Problem, Ist es ein Metallgitter muss der Hund wieder getragen werden, denn daran reißen sich Hunde häufig Krallen aus.
Die Beschaffenheit des Bodens sollte auch gut durchdacht sein. Wenn es nur Schotter und Gestein, wie bei Gipfeltouren in den Bergen ist, sollte man auf jeden Fall über Schuhe für den Hund nachdenken und ihn rechtzeitig daran gewöhnen.
Besonders in den Bergen gibt es zwischendurch auch mal Gondeln oder Bahnen, da könnte es sein, dass der Hund nicht gerne rein geht. Das sollte vorher trainiert werden. Diese zählen zudem zu den öffentlichen Verkehrsmitteln in denen Leinenpflicht und Maulkorbpflicht gilt. Das heißt man muss den Hund an den Maulkorb gewöhnen und diesen natürlich auch dabei haben.

